Schiffsprojekte
„Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt“
1984, auf der Hallig Langeneß wird in privater Initiative ein alter Frachtewer restauriert
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Fast zwei Jahrzehnte fährt der Frachtewer „Hans" von der Hallig Hooge als Halligversorger Frachten durchs nordfriesische Wattenmeer. Vieh im Frühjahr, Kohlen für den Winter, Diesel für Aggregate und Landmaschinen, Baustoffe, Steine, kurz: alle Güter, die zur Versorgung der Halligen Langeneß, Hooge, Oland, Gröde und Habel nötig waren, wurden befördert. Nach der Sturmflut vom Februar 1962 beginnt eine aktive Zeit auf den nordfriesischen Halligen. Für die Instandsetzung und den Neubau vieler Hallighäuser und zum Bau der Betonstraßen auf den kleinen Inseln wird an Sandstellen Sand aus dem Watt gebaggert. Zu diesem Zweck war vor der Ladeluke des Schiffes ein Bagger installiert worden. Aber ebenso wenig wie dieser Bagger, gehörte das Ruderhaus auf den Ewer, denn „Hans", so heißt er seit seinem Bau, ist ursprünglich ein Segelschiff gewesen. Der Ewer wird 1899 auf der
renommierten Werft von Heinrich Fack in Itzehoe gebaut. Um 1900 gibt es dort an der Niederelbe eine große Anzahl dieser kleinen Werften. Heinrich Fack, dessen Bauten zu den solidesten und sorgfältigsten auf der ganzen Elbe zählen, hat in elf Jahren 40 stählerne Ewer zusammengenietet. Schon vor der Jahrhundertwende sind es acht stählerne Schiffe, die bei Fack fertiggestellt werden. Es ist die Übergangszeit vom Holz- zum Stahlschiffsbau - ein Ineinanderlaufen alter Handwerksarbeit und industrieller Produktion. Während dieser Jahre baute man den platten Boden der Ewer weiter aus Holz. Für den 13 cm dicken Boden ses Schiffes sind rund 12qm Nutzholz zu rechnen: Die Beplankung besteht aus 30 bis 40 cm dicken Fichtenbohlen in durchgehender Schiffslänge, also hier im Boden 16 m.