Folkert Bockentien                                      diplomierter Kunst- und Gestaltungstherapeut der APAKT  (Arbeitsgemeinschaft für psychoanalytische Kunsttherapie)                                           anerkanntes Mitglied im Berufsverband DFKGT.             HP psychotherapeutisch

Arbeit in einer Schule für Erziehungshilfe in Flensburg

 Schrottmann, 1998 Arbeit mit einer Gruppe als nicht schulfähig definierten männlichen Jugendlichen. Metallwerkstatt, Schutzgasschweissgerät.
Schrottmann, 1998 Arbeit mit einer Gruppe als nicht schulfähig definierten männlichen Jugendlichen. Metallwerkstatt, Schutzgasschweissgerät.

Die Arbeit mit Peter David (1949 - 2011) in der Zeit von 2000 bis 2011

MENSCHEN IN ALSTERDORF

Viel Rot und tanzende Formen

PETER DAVID

Seit 195I lebt Peter David in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Mit zwei Jahren kam er in unsere Stiftung und wohnte im damaligen Kinder- und Jugendbereich. Er besuchte  die Kinderklasse der Heim-Sonderschule und schon damals wurden seine kreativen Fähigkeiten beim Malen besonders hervorgehoben. In den 50-er Jahren arbeitete er dann in der Landschaftsgärtnerei und in den 80-er Jahren im Fertigungsbereich der Alsterdorfer Werkstätten. Seit 1973 lebt er nun im Karl-Witte-Haus. Tagsüber besucht er die Tagesförderstätte Michelfelder und wird seit zwei Jahren dort begleitet von dem Dipl.- Kunsttherapeuten Folkert Bockentien. Peter David ist vielen Menschen auf dem Stiftungsgelände im Stadtteil Alsterdorf bekannt, denn er spricht sie auf seine Weise an, einer Mischung aus Gesten- und Zeichensprache. Durch seine Hör- und Sprachbehinderung kann er sich nur sehr schwer verständlich machen. Man muss ihn schon genauer kennen lernen, um sich mit ihm aus zu tauschen. „Trotz seiner sehr eingeschränkten Möglichkeiten, sich verständlich zu machen, versucht er es immer wieder und ist dabei trotz der Schwierigkeiten bis heute ein positiv eingestellter Mensch geblieben“, erzählt Folkert Bockentien. Das stärkste Ausdrucksmittel von Peter David sind mittlerweile seine Bilder geworden. Das große Interesse an seiner Umgebung treibt ihn förmlich zu den Baustellen und Bauzäunen auf dem Gelände im Stadtteil Alsterdorf, auf dem sich im Moment so viel verändert. „Flugzeuge, Kräne, Maschinen, Bagger dies alles interessiert ihn sehr und manchmal verbringt er dort einen ganzen Nachmittag, um die Bauarbeiten zu beobachten“. Betrachtet man die Bilder von Peter David, dann bringt er in einem ganz eigenen Stil das zu Papier; was ihn bewegt und was er erlebt. Viele intensive Farben in den verschiedensten geometrischen Formen lassen Häuser oder Kräne aus seiner Umgebung erahnen. Besonders auffällig ist dabei die Farbe Rot, seine Lieblingsfarbe. Den Arbeitsplatz an dem seine Bilder entstehen, bildet ein großer Tisch mit einer abgeschrägten Platte, auf der ein großes Blatt befestigt ist. „Immer wenn ihn etwas ganz besonders bewegt, malt Peter intensiv seine Formen und Farben und unterteilt sie immer weiter in neue kleinere Abschnitte. Früher haben Betreuer Einfluss auf Peters Bilder genommen und sogar weiter daran gemalt. Heute bestimmt er selber Motive und Muster“, berichtet Folkert Bockentien aus der täglichen Arbeit. Nähert sich ein Bild seinem Endstadium, malt Peter David sehr schnell und gezielt weiter.  Erfreut sich über seine Bilder und identifiziert sich sehr damit. „Ein spannendes Projekt war das Herstellen eines Kreuzes mit Motiven von Peter für die St.Nicolaus Kirche. Wir haben gemeinsam Bilder von ihm auf ein großes Kreuz geleimt, dass nun über dem Altar hängt. Demnächst wird Peter selber mit einer Sofortbildkamera seine Umgebung erkunden. „Mal sehen was er dann Neues für sich entdeckt“.

 

Hans Georg Krings in der Zeitschrift UMBRUCH 03/2002

Arbeitsgemeinschaft für psychoanalytische Kunsttherapie in München und Hamburg

mein verehrter Lehrtherapeut Gerlach Bommersheim
mein verehrter Lehrtherapeut Gerlach Bommersheim