Aktuelles

VERHÜLLT, GEHEIMNIS,

"Du sollst nicht wissen"

neue Arbeiten mit Vogelkäfigen

 

Geheimnisse

Geheimnisse, eine der größten Errungenschaften der Menschheit.

Kinder sprechen alles sofort aus, aber wir Erwachsene erweitern unser Leben ungeheuer, weil wir in der Lage sind zu wählen, was wir offenbaren und was nicht. Wir können eine 2. Welt erschaffen, tief in uns und dort die Dinge verstecken, von denen wir denken, dass sie kein positives Licht auf uns werfen. Das erlaubt uns konform zu handeln und äußerlich Normen zu akzeptieren. Dadurch werden wir von Anderen positiver beurteilt und urteilen selbst positiver über Andere. Ohne Geheimnisse wäre unser Zusammenleben nicht denkbar, aber es fällt uns extrem schwer, sie verborgen zu halten. –

Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß. Weil das Rumpelstilzchen nachts ums Feuer tanzte und sang, erfuhr die Müllers Tochter vom Geheimnis seines Namens, daraufhin hat es sich vor Wut selbst zerrissen.

 

Geheimnisse sind nämlich nicht nur eine Errungenschaft, sondern auch eine schwere Last, wenn wir an sie denken, schwitzen wir mehr und alles wird anstrengender, ein Berg scheint steiler, eine Einkaufstüte schwerer und Distanzen weiter. Es ist nur eine Frage der Zeit, irgendwann tanzt jeder ums Feuer, wir verraten uns selbst.

 

„ALLES  WAS  BLEIBT“,

 

Ausstellung von Folkert Bockentien

 

 Inspiration sind zwei Songtexte von Hannes Wader und Johannes Oerding.

 

Liedtext  Hannes Wader:

 

HEUTE HIER, MORGEN DORT

… So vergeht Jahr um Jahr

Und es ist mir längst klar

Dass nichts bleibt

Dass nichts bleibt, wie es war …

 

 Liedtext  Johannes Oerding:

 

ALLES WAS BLEIBT

… Und alles was bleibt,

und alles was bleibt,

ist dass es sich verändert...

 

„DURCHBRUCH“

 

Die „FÜNF BOOTE“ meiner letzten Ausstellung waren abgebaut. Die Leere dieses Raums hatte etwas Besonderes, wirkte feierlich, sakral. Sie hatte Aufforderungscharakter, forderte Respekt wie eine leere weiße Leinwand.

Spontan entstand die Idee zu einem Durchbruch hier in dem mittelalterlichen Gebäude.

 

Mir geht es um die zerstörerischen Aspekte von Durchbrüchen. Ereignisse, bei denen man glaubt, die Welt würde kopfstehen und bestimmte Werte, von denen man glaubte, sie seien unverrückbar, haben plötzlich keine Gültigkeit mehr und  lösen sich auf.

 

Der Durchbruch im Marschtorzwinger kann schnell oder schleichend passiert sein. Man stelle sich folgendes Szenarium vor: Zunächst war eine Beule im Boden, die ignoriert wurde. Als die Spitze einen halben Meter herausstach, stellte man vielleicht einen Tisch darüber, um sie zu kaschieren. Als die Spitze über einen Meter zu sehen war, räumte man den Schutt rundherum weg und begann, sich Gedanken zu machen. Schnell war die Spitze bis an die Decke gewachsen. Nun begriff man, das man gegen diese Macht hilflos war, räumte den Schutt nicht mehr weg und überlies das Gebäude dem Verfall.

 

Etwas Liebgewordenes, Geschätztes war auf einmal nicht mehr da.

„HANDELSWAREN“

 

Wenn ich als Kind mit meinem Fahrrad ins dänische Pattburg fuhr, um für meine Mutter Einkäufe zu machen, musste ich meine Einkaufstasche auf einen langen mit Blech belegten Tresen stellen. Hinter dem Tresen standen deutsche Zollbeamte, die die Einkäufe musterten und dann die zu entrichtende Einfuhrgebühr festlegten.

Der lange Blechtresen, auf dem man seine Taschen oder Tüten entlangschob, auf der anderen Seite die Zöllner, die mit abschätzenden Augen Maß nahmen.

All dieses inspirierte mich, „Handelswaren“ auf einem langen Blechtresen zu installieren.

 

„Sie haben dichtere und dunklere Streifen als ihre Artgenossen und sind die einzigen mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen: die majestätischen Sumatra-Tiger. Seit Jahrtausenden leben sie isoliert auf der indonesischen Insel, nach der sie benannt sind. Jedes Körperteil der Großkatzen bringt auf dem Schwarzmarkt viel Geld. Hinter der Wilderei auf Sumatra steckt ein gut organisiertes, kriminelles Netzwerk, das eine ungebremst hohe Nachfrage nach Tigerprodukten befriedigt. Die Abnehmer kommen vor allem aus China, wo Tigerfelle beliebte Prestigeobjekte sind und vielen Tigerteilen eine heilende oder potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird. Die Tiger werden vollständig zerlegt und lösen sich förmlich auf. Durch die fortschreitende Abholzung gelingt es immer leichter, zu ihnen vorzudringen.“(WWF).

 

 

Nicht nur die Felle der Großkatzen, sondern auch weltweit Gesundheit und die Kraft von Menschen, die Natur, die Lebensbedingungen – eigentlich der ganze Planet werden als HANDELSWAREN „zu Markte“ getragen.

"STATT ORCHESTER"

 

Ein Ensemble von Musikinstrumenten, die keine sind. Gitarren und Balalaiken sehen aus wie Instrumente, bleiben jedoch Illusion. Man kann auf ihnen nicht musizieren.

Zunächst interessierten mich diese Geräte, weil sie offensichtlich mit großer Anstrengung von Laien, eventuell Kindern, hergestellt wurden. Die Erbauer wurden angewiesen, diese Instrumente zu basteln. Dies geschah mühevoll und mehr oder weniger geschickt.

Mich bewegte, dass hier Lebenszeit gegeben wurde für ein fragwürdiges Ergebnis. Denn mit diesen Musikinstrumenten kann man nicht musizieren, sie geben nur den äußeren Anschein eines Instrumentes wieder.

 

 „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“ (Antoine de Saint-Exupéry).

 

Hier wurden Aufgaben vergeben und Holz beschafft.

 

Das Ergebnis ist ein dreidimensionales Abbild von Musikalien. Das Tragische daran ist, das dabei keine Musik herauskommt.

Ausstellung "grenzenlos" in Buxtehude,                                   präsentiert vom                                           "Kulturbüro der Hansestadt Buxtehude".

Einige Bilder von der Eröffnung am Samstag.

 

Dank hier besonders an meine Frau Hjördis Christiansen für ihre umfangreiche Unterstützung! Dank auch die Vertreter des Kulturbüros, Frau Wiegel und Herrn Lange,  danken möchte ich an dieser Stelle auch meinem Freund Jürgen K. F. Rohde, der mich unermüdlich beim Aufbau der Ausstellung unterstützte. Der Stader Künstler und Kunstvermittler Matthias Weber gestaltete wunderbar einführende Worte, auch dafür Dank an dieser Stelle.

Nicht zuletzt sei der Kulturjournalistin des Tageblattes Frau Hanne Aldag  für ihre einfühlsame Berichterstattung gedankt.

 

Siebzehn Arbeitsplätze

Rauminstallation

Betrieb

Käfig, Fundstück auf Gestell in Augenhöhe, Federbälle mit Gänsefedern

STADER - BUXTEHUDER - ALTLÄNDER - TAGEBLATT   vom  24.11.2016

„grenzenlos“: Exponate von ungeheurer Kraft

BUXTEHUDE. Die Worte der Malerin Ruth Albrecht gehören zu jenen Eintragungen im Gästebuch, die die Kunst, die zurzeit im Zwinger zu bestaunen ist, trefflich beschreiben: „Welch eindrucksvolle Ausstellung metaphorischer Exponate der zeitlosen großen Themen Arbeit, Geld, Freiheit. Bravourös umgesetzt und meisterlich gestaltet“. Die Worte sind an Folkert Bockentien gerichtet, dessen Ausstellung „grenzenlos“ noch bis zum 4. Dezember im alten Wehrturm willkommen heißt.

Im gedämpften Licht baumeln fünf Boote über blauem Grund. Sie scheinen zu schweben, lassen den Betrachter schweigen und die meditative, archaisch anmutende Szenerie, die sich ihm erschließt, stumm genießen. Am liebsten möchte man einsteigen in diese wunderschönen Boote, die aus Wellpappe gemacht sind, möchte mit ihnen irgendwohin aufbrechen – aufbrechen ins Helle.

Die bemerkenswerte Installation im Zwinger-Parterre lässt viele Interpretationen zu. Von Aufbruch spricht auch Folkert Bockentien. Von Neugier, von sich auf den Weg machen in einem der ältesten Transportmittel der Menschheit. Man mag auch an Flüchtlinge denken, an Gondeln in Venedig oder an ein sanftes Schaukeln im Mutterleib. Schier 1000 Dinge fallen einem ein, wenn es um Schiffe geht und um Folkert Bockentiens fünf Boote, die im Zwinger die Tür zu einer Ausstellung öffnen, die mit ihren fantastischen Bildern, Siebdrucken und Exponaten „grenzenlos“ über Grenzen hinweg das Leben an sich und Wege zu neuen Ufern in den Mittelpunkt rückt. „Ich habe Kunst immer als Möglichkeit genutzt, verschüttetes Material aus der Seele nach oben zu holen“, sagt Folkert Bockentien, der Kunsttherapeut, dessen Werke immer wieder zeigen, wie sehr sie mit einem Prozess tiefsten Nachdenkens, Erforschens und Hinterfragens Hand in Hand gehen. Das ist großartig.

Ein Stockwerk höher wird der Besucher vom sanften Gurgeln einer der Installation von Joseph Beuys nachempfundenen „Honigpumpe“ empfangen – Symbol für den ewigen Kreislauf – und betritt eine Welt aus Arbeit und Geld. Mit Geld und seinem Stellenwert von Anbeginn der Zeiten hat sich der Künstler seit der Einführung des Euro intensiv beschäftigt. Akribisch hat er sich auf Spurensuche begeben und ist bei diesem philosophischen Exkurs tief in die Geschichte eingetaucht. Das Ergebnis wird im Zwinger auf Heller und Pfennig dokumentiert und spiegelt sich in „Demak“ wider und in aus Bettverpackungen gemachten riesigen Steingeldscheiben, die wundervoll gefertigt und anzusehen sind. Fasziniert und inspiriert hat den Künstler dabei das Steingeld von der im Pazifik gelegenen Insel Yap, das im Hamburger Völkerkundemuseum ausgestellt ist und das wechselvolle Schicksal des yapesischen Volkes dokumentiert.

Durch Wirtschaft und Staat wird Geld erzeugt. Geld wird hier durch Arbeitslohn erwirtschaftet. Und so nimmt unter den Exponaten die Installation „Arbeitsplätze“ den Blick gefangen, ein kafkaesk anmutendes, mit 17 gusseisernen Lochern bestücktes Arrangement, das betriebliche Abläufe spiegelt, aber ebenso die Unfreiheit, die Eintönigkeit und die Seelenlosigkeit im Arbeitsalltag. Folkert Bockentiens „grenzenlos“ eröffnet Bilder- und Gedankenwelten von ungeheurer Kraft, die niemanden unberührt lassen.

Am Sonntag, 4. Dezember, um 15 Uhr beginnt im Zwinger die Finissage. Bis dahin ist dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr und sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

 

 

Fünf Boote

Rauminstallation, Wellpappe, Silofolie, Kunstharzlein, Pigmente, Stahlseil, blaue Led, Durchmesser 650cm

Eindrücke aus der Werkstatt

Die Werkstatt wächst langsam zu, aktuell entstehen 5 Boote (Lüa. 400cm, B120cm) aus Wellpappe und Kunstharzleim, die speziell für den Rundraum des Marschtorzwingers in Buxtehude gebaut werden.

2002 von der Hamburger Landesbank zerschredderte DM Scheine

Die Streifen sind ca. 1 mm breit und ca. 12 mm lang. Es ist schwierig, eine Banknote zusammenzukleben. Ich gebe es auf und arbeite mit den Typografien Farben, literarischen Aspekten und der in der Vergrößerung sichtbar werdenden Ornamentik.

Ein Rai, Steingeld wird in der Werkstatt aus Wellpappe konstruiert. Es wird abschließend mit zerschredderten DM Banknoten (ca. eine halbe Million DM) gefüllt. Nach verschließen des Objekts ist das Geld nicht mehr sichtbar.

kleine Honigpumpe am Arbeitsplatz, Hommage an Joseph Beuys

da sich die Ausstellung "grenzenlos" mit Arbeitskraft und Geldschöpfung und -Zirkulation beschäftigt und ich die Blechschachteln aus Kleve, der Heimat von Beuys hatte, lag es nahe, eine Erinnerung an die Honigpumpe von der Dokumenta 1977 zu bauen. 

Globus

Auf dem schwarzen Sockel drehbarer Kubus ca. 30 x 30 x 30 cm, 4 Schub-kästen, 21 alte Spielzeug-Pistolen. 

Spanplatte, Fotos, Fundstücke.

Projekt Rai

Bau und Konstruktion dreidimensionaler Objekte aus Wellkarton und Kunstharz-Leim  im Durchmesser von 150 cm.

 

Seit dieser wissenschaftlichen Veröffentlichung von 1961 beschäftigt mich das Steingeld von den Inseln Yap ...

 

Der Bundesstaat Yap

liegt im Westen der Föderierten Staaten von Mikronesien.  Zu ihm gehören etwa 145 kleinere Inseln und Atolle im westlichen pazifischen Ozean. Zentrum des mikronesischen Bundesstaats Yap ist die gleichnamige Insel Yap im Nordwesten des Inselgebiets, ca. 1.300 km vor Neuguinea.

Der vielleicht außergewöhnlichste Aspekt der Yapesischen Kultur sind die großen, runden Scheiben, das Steingeld oder „Rai“.

 Die Steine können von Handtellergröße bis 4 Meter Durchmesser haben und über 5 Tonnen wiegen. Sie bestehen bevorzugt aus den Mineralien Aragonit und Kalzit, welche jedoch nicht auf der Insel vorkommen. So mussten die Steine von Palau, etwa 400 Kilometer südwestlich von Yap, beschafft werden. Diese Entfernung wurde mit Auslegerbooten in einer fünftägigen Reise überwunden. Durch die Steine wurde ein Loch geschlagen, so dass man mit Hilfe von Stäben die Steine transportieren konnte. Hier wurden sie auf Bambusflöße oder Kanus geladen.  

Der Wert einer Steingeldmünze ergibt sich aus verschiedenen Faktoren.  Zunächst betrachtet man die Größe,  dann die ästhetischen Qualitäten.  Wie schön  ist  der Steins (Aragonit) und wie gut ist die Form gelungen. Dann berücksichtigt man die Geschichte der Münze. Wie alt ist sie? War sie schwer abzubauen oder zu behauen? Geriet auf dem Transport nach Yap jemand in Gefahr, oder verlor jemand sein Leben?  Zum Schluss muss man noch nach der sozialen Stellung der Geschäftspartner fragen, die spielen bei seiner Wertbestimmung auch eine Rolle.

Eine Familie genoss den Ruf, besonders vermögend zu sein, aber auf ihrem Anwesen befand sich nicht ein Rai. Das Vermögen bestand, wie Furness berichtet, "aus einem gewaltigen Rai, dessen Größe nur durch Überlieferung bekannt sei. Seit zwei oder drei Generationen liege er auf dem Meeresgrund." Dieser Rai war während des Transports von seiner 400 Meilen entfernt liegenden Insel nach Yap in einem Sturm verlorengegangen. "Nach der Rückkehr bezeugten alle, der Rai sei von prächtigem Ausmaß und außerordentlicher Güte gewesen und ohne jegliche Schuld seines Eigentümers verlorengegangen. Daraufhin wurde in schlichtem Treu und Glauben eingeräumt, der schiere Zufall seines Versinkens im Meer sei nicht einmal der Rede wert, und ein paar hundert Fuß Wasser vor der Küste dürften seinen Handelswert nicht schmälern, da er schließlich in gebührender Form geschlagen worden sei. Die Kaufkraft jenes Steins bleibt daher genauso gültig, als lehnte er sichtbar an der Wand des Hauses seines Eigentümers."

Original Rai im Museum für Völkerkunde in Hamburg. (Foto Bockentien)

Rai (Durchmesser 150 cm)als Hohlkörper aus Wellpappe mit Chinapapier kaschiert. Der Hohlkörper ist mit ca. 500 000 DM in von der Landesbank HH entwerteten Banknoten gefüllt.

geschredderte DM Noten 2002

Arbeiten am Projekt "RAI"

ohne Titel (Hommage an G.Ü.)

Acryl auf Holzplatte, Japanpapier, Nägel. 166 x 66cm

Neue Arbeiten

  Klappkasten 714
Klappkasten 714

"Dampfer"  Objektkasten Holz 80 x 40 x 15

Ankauf

Für die ARTOTHEK des Kulturbüros der Stadt Buxtehude wählte Frau Irina Scharf, Leiterin des Kulturbüros Buxtehude,  das 212 x 212cm große "Rostbild Januar" aus dem Jahreszyklus Bildschirme. Das Bild entstand 1992 auf der Hallig Langeness.

Die Stadt Buxtehude kauft diese Bild von Folkert Bockentien im Dezember 2013 an.

 

BILDSCHIRME

 

1992 Hallig Langeness, Kirchwarft, 54 Grad 38.483' Nord, 8 Grad 37.027' Ost, - 0,3 Nn.

 

Für den Zeitraum eines Jahres schirmt ein Quadratmeter Baumwolltuch den Halligboden ab. Das Baumwolltuch ist rundherum mit einem Rahmen aus Stahl beschwert und wird jeweils zum 1. eines Monats gewechselt.

 

Neben den Rostspuren des Rahmens finden sich diverse Spuren sichtbarer und unsichtbarer Phänomene auf den 12 "Bildschirmen".

Dem weißen Baumwolltuch entgeht nichts - unbekannte Insekten, die der Wind über die Nordsee treibt, Immissionen von Braunkohle wehen aus den neuen Bundesländern mit dem Südost heran, der Ostwind  bringt Pollen des Rapses übers Wattenmeer - kein Vulkanausbruch, kein Staubkorn, das irgendetwas zu erzählen hat. Salz aus der Gischt der Sturmfluten, jedes radioaktive Fürzchen, das irgendwo in Europa gelassen wird, legt auch hier seine Spuren ab.

MISSING

(fehlend, vermisst, verloren, versäumend, verschollen, verschwunden, ausbleibend, abgängig, nicht vorhanden, verloren gegangen, verabsäumend)

 

Dieser Beistelltisch mit dem Titel "missing" wird mein Beitrag zur Erinnerungsausstellung an die verstorbene Leiterin des Kulturbüros Sibylle Bruns-Decker.

17 Künstler sind aufgerufen,

den berühmten Ikea Tisch "LACK", (4,99 €) zu gestalten.

Die Grundidee ist das Puzzle, in dem ein entscheidendes Teil fehlt (in einem Puzzle erscheinen mir alle Teile entscheidend zu sein).

Die Ausstellungseröffnung ist am 17.02.

Fotos von Kugelobjekten "Planeten"

Nachlass

Keramikinstallation mit dem Titel "Nachlass".

Unnahbare Kisten mit einer eigenartigen Schwere, Kisten, die

alles was einmal war, für sich behalten. Sie lassen sich nicht mehr öffnen, ich kann auch nichts mehr hineinlegen.

 

Durch ständige Veränderungen im Leben, seien sie entwicklungsbedingter, psychischer, physischer, sozialer, politischer oder ökonomischer Natur, erlebt der Mensch ununterbrochen Verluste von: Zeit, liebgewonnenen Menschen, Unabhängigkeit, Gesundheit, Erinnerungen, Selbstwertgefühl, sozialem Ansehen, Sinn, materiellen Gütern.

 

Was bleibt sind Erinnerungen, Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen.

Nachlass, Keramik glasiert, Bodeninstallation
Nachlass, Keramik glasiert, Bodeninstallation

Installation "gefangen"

  Die Installation besteht aus 21 Vogelkäfigen, in denen je ein Federball schwebt. Die Federbälle sind aus natürlichen Vogelfedern hergestellt, welche von hellrosa bis pink eingefärbt sind. Die Käfige sind auf fragile Metallgestelle montiert. Die Bälle sind wie aus einer dynamischen Flugbewegung gerissen und erscheinen in ihrer Käfiggefangenschaft eingefroren. Die Käfige sollten in einem Kreis von mindestens 300 cm Durchmesser in einem möglichst spartanischen Raum angeordnet werden, so dass die Betrachter außen herumgehen und das Innere des Kreises betreten können.

 

  Auf Augenhöhe betrachtet, sind Federbälle ein eingesperrtes Gegenüber. Durch die vielen Stäbe der Metallgestelle, auf denen die Käfige befestigt sind, kann der Besucher sich selbst wie in einem Käfig gefangen fühlen.

Installation in derr Ausstellung Quintessenz, Buxtehude
Installation in derr Ausstellung Quintessenz, Buxtehude
Ein Käfig bleibt gestürzt am Boden liegen und sorgte bei einigen Ausstellungsbesuchern für Verwirrung, die versuchten, den Käfig aufzurichten.
Ein Käfig bleibt gestürzt am Boden liegen und sorgte bei einigen Ausstellungsbesuchern für Verwirrung, die versuchten, den Käfig aufzurichten.

Ballance auf der Buxtehuder Kunstinsel

Buxtehuder Tageblatt                                            Montag,12.April 2010

Schwimmende Kunst auf der Este

Bürgermeisterin Christel Lemm würdigte die Installation "Ballance 1" des „Offshore Künstlers“ Folkert Bockentien


"Ziegelkreise"

Ziegelkreis Acryl auf Jute 180x180 cm ausgestellt auf der Kulturellen Landpartie im Wendland
Ziegelkreis Acryl auf Jute 180x180 cm ausgestellt auf der Kulturellen Landpartie im Wendland
Ziegelkreis ausgestellt in der Evangelischen Stiftung Alsterdrf am Alsterdorfer Markt in Hamburg
Ziegelkreis ausgestellt in der Evangelischen Stiftung Alsterdrf am Alsterdorfer Markt in Hamburg

3 meiner Ziegelkreise wurden erstmalig 2001 in Bad Kissingen ausgestellt.

Ein Kreis war gefüllt mit weissen Steinen aus prähistorischen Feuerstellen. Ein Kreis mit dicken Stücken von Hozkohle. Ein Kreis enthielt Schiefertäfelchen, auf die Ausstellungsbesucher ihre Ideen zum Thema der Ausstellung "VISIONEN" ritzen konnten.

umzugsgepäck

Präsentation des "Umzugsgepäcks" auf einer Pallette von 90 X 71 cm


 

Ensemble von 21 Objekten mit je sechs Ziegelsteinen, 

 

die ca.300 Jahre alt sind und drei Mal in einem Haus verbaut waren. Das erste Haus musste den Naturgewalten der Nordsee weichen und wurde wenige Meter vom alten Ort wieder aufgebaut. Dort hatte das Haus wenig Dauer, schon nach einigen Jahren mussten seine Besitzer es aufge­ben. Sie warfen ca. 1000 Meter weiter im Land der Hallig eine neue Warft auf, verbrachten die Ziegelsteine nach dort und errichteten ein neues Haus, was 1962 von der Sturmflut völlig zerstört wurde; seine letzten Bewohner konnten sich auf einen Heuklampen flüch­ten. Die Warft wurde aufgegeben. Die junge Familie baute auf einer anderen Warft ein neues Haus

Ein Teil der alten Steine wurden 2001 "wiedergefunden".

 

Reihe von Montagen zum Thema Kreis 2002

4 Collagen auf Graupappe 30x30 cm Mischtechnik
4 Collagen auf Graupappe 30x30 cm Mischtechnik