Schiffsprojekte

„Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt“

Steurrad meines Giekewers "HANS von WILSTER"
Steurrad meines Giekewers "HANS von WILSTER"

1984, auf der Hallig Langeneß wird in privater Initiative ein alter Frachtewer restauriert

 

Im folgenden erzählt Folkert Bockentien den Lesern der Husumer Nachrichten von der wechselvollen Gesichte des 1899 in Itzehoe gebauten Seglers und berich­tet von der Aufgabe, so ein historisches Schiff originalgetreu zu restaurieren. Der alte Ewer liegt heute im sicheren Hafen von Hallig Langeneß vor Anker.

 


Fast zwei Jahrzehnte fährt der Frachtewer „Hans" von der Hallig Hooge als Halligversorger Frachten durchs nordfriesische Wattenmeer. Vieh im Frühjahr, Kohlen für den Winter, Diesel für Aggregate und Landmaschinen, Baustoffe, Steine, kurz: alle Güter, die zur Versorgung der Halli­gen Langeneß, Hooge, Oland, Gröde und Habel nötig waren, wurden befördert. Nach der Sturmflut vom Februar 1962 beginnt eine aktive Zeit auf den nordfriesischen Halligen. Für die Instandsetzung und den Neubau vieler Hallighäuser und zum Bau der Betonstraßen auf den kleinen In­seln wird an Sandstellen Sand aus dem Watt gebaggert. Zu diesem Zweck war vor der Ladeluke des Schiffes ein Bagger installiert wor­den. Aber ebenso wenig wie dieser Bagger, ge­hörte das Ruderhaus auf den Ewer, denn „Hans", so heißt er seit seinem Bau, ist ursprünglich ein Segelschiff gewesen. Der Ewer wird 1899 auf der

renommierten Werft von Heinrich Fack in Itzehoe gebaut. Um 1900 gibt es dort an der Niederelbe eine große Anzahl dieser klei­nen Werften. Heinrich Fack, dessen Bau­ten zu den solidesten und sorgfältigsten auf der ganzen Elbe zählen, hat in elf Jah­ren 40 stählerne Ewer zusammengenietet. Schon vor der Jahrhundertwende sind es acht stählerne Schiffe, die bei Fack fer­tiggestellt werden. Es ist die Übergangs­zeit vom Holz- zum Stahlschiffsbau - ein Ineinanderlaufen alter Handwerksarbeit und industrieller Produktion. Während dieser Jahre baute man den platten Boden der Ewer weiter aus Holz. Für den 13 cm dicken Boden ses Schiffes sind rund 12qm Nutzholz zu rechnen: Die Beplankung besteht aus 30 bis 40 cm dicken Fichtenbohlen in durchgehender Schiffslänge, also hier im  Boden 16 m.

 

An Hans hat Folkert Bockentien 10 Jahre restauriert und gebaut, Hans wurde 1994 an Friedemann Ohms nach Flensburg verkauft.
An Hans hat Folkert Bockentien 10 Jahre restauriert und gebaut, Hans wurde 1994 an Friedemann Ohms nach Flensburg verkauft.